Gegenüber der Kirche wird der neuen Feuerwehrhalle eine Raumschicht vorgelagert, bestehend
aus gedecktem Freibereich, der Dorfloggia und dem hohen Aufbahrungsraum. Die sakrale Nutzung definiert den Kirchplatz, der durch die seitliche Orientierung der Feuerwehr
nicht durch die Nutzfahrzeuge gestört wird. Feuerwehr und Pfarrhof bilden einen geschützten halböffentlichen Hof, der an einen Anger erinnert und über einen schmalen Durchgang zwischen Feuerwehrhalle und Pfarrhof mit dem Kirchplatz verbunden ist.
Die Ausführung im Detail unterliegt den Bewohnern, je nach Geschick und Qualifikation des Einzelnen.
Die politische und kirchliche Gemeinde mobilisieren zusammen die Bewohner von Großnondorf,
um die unbelebte Mitte des Dorfes neu zu aktivieren. Die Erzdiözese stellt den stark sanierungsbedürftigen und ungenutzten Pfarrhof für öffentliche Nutzung (Jugendgruppen,
Musikraum, Selbstvermarktungsshop, Mannschaftsraum, Gästeappartement) und das nebenliegende Grundstück zum Neubau einer Feuerwehr zur Verfügung. Die Errichtung und Sanierung erfolgt größtenteils in Eigenleistung. Dieses architektonische Experiment beinhaltet eine starke Identitätsbildung durch Partizipation der Bewohner. Die einfachen und klaren Baukörper definieren das zentrale Ensemble.
Wettbewerb, 1. Preis, 2001
Realisiert in Eigenleistung
Fertigstellung:
2007
Bauherr:
Gemeinde Gunthersdorf in Kooperation mit Erzdiözese Wien
Projektteam:
Kathrin Grumböck
Bernhard Klingerstorff
Modellbau:
Michael Ratheiser
Fotos:
© Sedlazeck
© Veit Aschenbrenner
Lageplan
Grundriss