Unser Projekt für den Neubau einer katholischen Kirche für Oberrohrbach folgt dem Kontext des Ortes. Sie ist über den Bäumen sichtbar und ein weiteres Merkzeichen in der Silhouette der Landschaft. Der Neubau der Filialkirche in Oberrohrbach übersetzt das neue liturgische Konzept der Gleichstellung von Ambo und Altar (Wort und Mahl) im Zentrum der Gemeinde in zeitgenössische, architektonische Sprache. Die rhombische Grundform erzeugt Konzentrationspunkte in den Schwerpunkten der beiden rechtwinkligen Dreiecke für die liturgischen Orte.
„Schöpft ein Entwurf allein aus dem Bestand der Tradition, wiederholt er das, was sein Ort ihm vorgibt, fehlt mir die Auseinandersetzung mit der Welt, die Ausstrahlung des Zeitgenössischen.“ (Peter Zumthor)
Aus dieser inneren und inhaltlichen Struktur entwickelt sich der Aufriss in einer figurativen, ornamentalen, dreidimensionalen und umlaufenden Fassade.
Sie besteht aus rhombischen Elementen, die kreuzförmig perforiert sind.
Das Auffalten der Wandflächen öffnet die Fassade zum Licht und erzeugt einen emotionalen sakralen Raum, der sich auf die Tradition von Bild und Symbol in katholischen Kirchen bezieht.
Als Referenz zu den regionalen Kirchen erstrahlt die äußere Fassade in bronziertem Aluminium als eine Interpretation des „Schönbrunner Gelb“.
Erzählt ein Stück Architektur nur Weltläufiges und Visionäres, ohne ihren konkreten Ort zum Mitschwingen zu bringen, vermisse ich die sinnliche Verankerung des Bauwerks an seinem Ort, das spezifische Gewicht des Lokalen.“ (Peter Zumthor)
geladener Wettbewerb,
2.Preis, 2005
Auslober:
Pfarre Kleinwilfersdorf in Kooperation mit Erzdiözese Wien
Projektteam:
Sophie Riegler
Reinhard Zeh
Modellbau:
Michael Ratheiser
Visualisierung:
VDX Virtual DynamiX
Fotos:
© Herbert Schwingenschlögl
Schnitt
Grundriss