Altar und Ambo verbinden sich über eine Verdrehung mit dem baulichen Bestand, sind präzise verortet und fest mit dem Boden verbunden.
Der konvexen Entasis der Altarsäule antwortet der Ambo mit einer konkaven Säulenform.
Beide Formen fügen sich zu einer Einheit.
Als Zeichen der von Gott gestifteten Wahrheit hat die Zahl in der christlichen Baukunst seit dem Mittelalter eine semantische Bedeutung.
In der Auslegung „secundum mutliplicationem“ (Hugo von St Victor, um 1100-1141) wird die Bedeutung der Zahl aus dem Sinn ihrer Faktoren erschlossen.
Die Zahl 12 bedeutet demnach in ihrer Zerlegung (3 x 4) die mystische Durchdringung der 3 als Zahl des Göttlichen und der Zahl 4 als Zahl der geschaffenen Welt und verweist so auf den Auftrag der 12 Apostel den Glauben in alle vier Himmelsrichtungen zu verkünden.
In der Auslegung „secundum partium aggregationem“ wird der Grad der Vollkommenheit einer Zahl geprüft.
Eine Zahl gilt als vollkommen (numeri perfecti), wenn sie gleich der Summe aller ihrer positiven Teile außer sich selbst ist.
Zwischen 1 und 1000 sind das nur 6, 28 und 496.
Der Ambo für Mariä Himmelfahrt besteht aus insgesamt 28 Schichten in drei unterschiedlichen Dimensionen.
3 Schichten bilden den Sockel, der sich mit der bestehenden Stufe verschneidet.
Die zentrale mittlere Steinplatte hat eine Dimension von 3 dm x 3 dm. Von dieser inneren Mitte verdrehen und vergrößern sich jeweils 12 Schichten nach oben und nach unten und übernehmen ihre spezifischen Funktionen.
Der obere Bereich des Ambos ist drehbar ausgeführt, so dass nach dem Gottesdienst das Wort Gottes dem Volk präsentiert werden kann.
Als Buch und Zettelablage wird die bestehende Mauernische genutzt.
Der Ambo ist wie der Altar aus dem roten Kalkstein „Rosso Verona“ gefertigt.
Fertigstellung:
2014
Adresse:
Monheimerstraße 113
86633 Neuburg an der Donau
Deutschland
Projektteam:
Susanne Veit-Aschenbrenner
Oliver Aschenbrenner
Johannes Marschütz
Pawel Zabczynski
Modellbau:
Michael Ratheiser
Fotos:
© Leander Hopf